erwählt

Weihnachtskalender: Taufe des Herrn // Mt ‪3,13-17

// ein Beitrag von Maren

Erwählt. Der vorletzte Sonntag des Wortschimmer-Weihnachtskalenders also. Und ich dachte schon so häufig in den letzten Wochen: wie gut diese Worte doch passen. Zu dieser Welt, zu den Menschen, zu mir und meinem Leben. So auch jetzt.

In jener Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit, die Gott fordert, ganz erfüllen.

Da gab Johannes nach. Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.

Erwählt ist dieses Mal eine echte Herausforderung für mich. Mehr noch als die anderen Worte. Vielleicht, weil es sich ein bisschen so anfühlt, wie bei Johannes im Evangelium, der nicht glauben kann, dass Jesus zu ihm kommt, um sich von ihm taufen zu lassen. Der erst noch mal nachfragt, ob das wirklich richtig sei, weil Jesus ja eigentlich ein viel größerer ist als er selbst.

Aber es ist scheinbar genau so. Mit all dem, was Gott tut, kommt er zuerst zu mir und schenkt es mir. Seine Hoffnung. Sein Staunen. Seine Freude. Er wartet auf mich, bis ich soweit bin. Und er hat mich erwählt. Meine erste Reaktion ist so ähnlich wie die von Johannes: ich kann das nur schwer glauben. Und ich frage noch: Was, ich? Wofür denn? Und was muss ich dafür tun?!

Tja. Vermutlich gar nicht so viel. Ich muss jedenfalls nichts dafür leisten, keine Doktorarbeit schreiben oder besonders gut auf Tore schießen können. Was ich tun muss: es zulassen, dass er mich erwählt hat.

Weihnachten: Er wählt. Dich.

Was wählst du?